Gute Web-Texte mit SEO-Kompetenz

ChatGPT und KI für die Texterstellung

Manchem Texter treibt alleine die Erwähnung des Begriffs „ChatGPT“ den Angstschweiß auf die Stirn. Aktuell macht sich in der Branche leichte Unruhe breit. Einige befürchten, die KI würde vor den Arbeitsplätzen der Texter nicht haltmachen. Die meisten von uns sind allerdings eher gelassen, was die maschinelle Konkurrenz angeht. Und hierfür gibt es gute Gründe.
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Inhalt

Was macht gute Texte eigentlich aus?

Ein guter Internet-Text ist ein wirksamer Text. Er verbindet die Ziele eines Unternehmens mit den Interessen der Zielgruppe und verwandelt Besucher in Kunden. Der Auftraggeber findet sich darin wieder und Google stuft den Text als nützlich ein.

Ein Texter muss also immer fünf Faktoren berücksichtigen:

  1. Ansprüche der Zielgruppe

  2. Unternehmerische Ziele
  3. Konvertierung der Leser
  4. Anforderungen des Auftraggebers

  5. Aktuelle Google Richtlinien

Erfahrene und emphatische Texter erfassen und berücksichtigen diese Anforderungen teilweise intuitiv. Sie nehmen eine Vielzahl an Informationen aus der Kommunikation mit dem Kunden, dem Briefing, der Betrachtung der Internetseite und der eigenen Recherche auf und sie stellen gezielt Fragen. Diese Informationen kombinieren sie mit ihren vorhandenen Kenntnissen und Erfahrungen.

Neben der Aufnahmefähigkeit und der intuitiven Komponente denken sie zusätzlich auch aktiv über den Text und seine Wirkung nach. Sie nutzen dann ihre strukturellen und sprachlichen Fähigkeiten, um alle genannten Anforderungen miteinander zu verbinden.

Das Ergebnis ist ein Text, der gerne gelesen und vom Leser verstanden wird, der erfolgreich konvertiert, der dem Auftraggeber gefällt und der von Google als relevant eingestuft wird. Bleibt nur eine dieser Anforderungen unberücksichtigt, steht der Text hinter seinem eigentlichen Potenzial zurück und erzielt nicht seine maximale Wirkung.

 

Möglichkeiten und Chancen: Was kann die KI?

Haben Sie selbst schon einmal mit ChatGPT experimentiert? Wenn nicht, dann empfehle ich Ihnen das. Wenn Sie bisher noch keine eigenen Erfahrungen in diesem Bereich gemacht, haben, dann wird Sie das Ergebnis überraschen: KI-Texte punkten damit, dass sie wie von Menschen geschriebene Sprache klingen. Wir sind für den Moment gebannt und bewundern die Fähigkeit der Maschine, uns so kunstvoll zu imitieren.

Systeme wie ChatGPT wurden dazu mit einer riesigen Zahl von Texten und Informationen gefüttert. Nach statistischen Prinzipien können sie aus diesem Reservoir neue Texte zusammensetzen. Das hat Ähnlichkeit mit dem, was wir als Schwarmintelligenz bezeichnen: Aus vielen Auffassungen, Kenntnissen und Statements wird eine Art Durchschnitt gebildet. Dieser Durchschnitt klingt wie eine singuläre Äußerung, ohne es wirklich zu sein. Es ist nur ein ungeordnetes Konglomerat von ungefilterten Informationen das nach dem Mehrheitsprinzip entstanden ist. Oft stellen wir dann enttäuscht fest, es eher mit Schwarmdummheit zu tun zu haben.

Ähnlich ist es mit den künstlich erzeugten Texten. Sie klingen wie Sprache. Sie verwenden Wörter, die wir kennen. Sie berücksichtigen die Regeln von Satzbau und Rechtschreibung und am Ende halten wir einen fertigen Text in der Hand. Er ist allerdings nur eine willkürliche Mischung aus Dingen, die andere bereits geschrieben haben.

Dabei erzeugt ChatGPT keine Plagiate. Es schreibt Texte anderer nicht 1:1 ab, sondern kombiniert neu. Aus den Gedanken und Texten vieler Autoren wird also ein Patchwork-Text zusammengesetzt, dessen einzelne Flicken längst bekannt sind.

 

Grenzen und Risiken: Was kann die KI nicht?

ChatGPT kann nicht denken. Das Programm setzt lediglich gesammelte Informationen zu einem Text zusammen. Das ist kein Prozess, bei dem durch Nachdenken aus individuellen Anforderungen ein passendes Resultat entwickelt wird. KI-Texte folgen keinem Konzept und sind auch nicht von dem inspiriert, was den Auftraggeber bewegt.

 

Texte von ChatGPT sind nicht kreativ, nicht originell und nicht  witzig. Sie entwickeln keine neuen Ideen und sie erzeugen beim Leser keine inneren Bilder oder Emotionen. Holistisch können sie nur dann wirken, wenn der Auftraggeber zuvor alle zu behandelnden Aspekte vollständig eingegeben hat. Die Systeme können nicht frei assoziieren, nicht an Formulierungen feilen und erst recht nicht mit feinem Spott oder leichter Ironie arbeiten.

Eine weitere Beschränkung der KI-Texte besteht darin, dass sie vollständig auf das Briefing von Auftraggebern angewiesen sind. Wenn Sie also nur knappe Angaben zu dem gewünschten Text machen, dieser aber dennoch mehrere hundert Wörter umfassen soll, dann wird sich die KI zwangsläufig wiederholen. Sie kann schließlich keine neuen Gedanken kreieren, sich nicht inspirieren lassen und vor allem nicht ihre Fantasie einsetzen. 


Die KI versteht nur die Stichwörter, mit denen Sie umreißen, was Sie erwarten. Sie können ChatGPT nichts über sich, Ihr Unternehmen, Ihre Projekte oder Ihre Ziele erzählen, was die KI dann dauerhaft im Hinterkopf behält, während sie für Sie textet. Sie können auch nicht erwarten, dass die KI in Vorbereitung auf Ihre „Gespräche“ bereits über Ihr Unternehmen, Ihre Branche oder Ihre Mitbewerber recherchiert hat, um Ihre Wünsche und Intentionen besser zu verstehen.

ChatGPT liest nicht zwischen den Zeilen. Alles, was Sie als Auftraggeber eines Textes erwarten, müssen Sie dem System wörtlich mitteilen. 

Dazu gehören auch die Informationen, die zwischen Ihrem Texter und Ihnen nonverbal ausgetauscht werden. Gerade im Rahmen einer längeren Zusammenarbeit spielt dieser Aspekt eine entscheidende Rolle. Zwischen Ihnen und Ihrem Texter entsteht eine persönliche Verbindung, in der Vieles auf Zuruf funktioniert. Das ist mit der KI nicht möglich. Sie wird auch keine Gespräche auf Augenhöhe mit Ihnen führen, Sie nicht beraten und kein Feedback auf Ihre Ideen und Konzepte geben. 



Hinzu kommt, dass die KI lügt. Das tut sie natürlich nicht mit Absicht, da sie keinen Willen hat. Sie übernimmt aber ungeprüfte Informationen aus ihrem Datenbestand, schraubt sie zu neuen Formulierungen zusammen und präsentiert sie selbstbewusst als die Wahrheit. Auch die Entwickler von KI Textsystemen wissen das und warnen davor, die Texte ohne eingehende Überprüfung zu verwenden. 



Es gibt außerdem konkrete Hinweise darauf, dass Google künftig kritisch mit Texten umgehen könnte, die von einer KI generiert wurden. Die Suchmaschine hat in der Vergangenheit mit wichtigen Richtlinien-Updates immer wieder dafür gesorgt, dass Inhalte nicht automatisch oder mit einfachsten Mitteln an die Google Bewertungskriterien angepasst werden konnten. Der Konzern will, dass die Nützlichkeit und Relevanz von Inhalten echt und authentisch ist und steht für ein menschengemachtes Internet. Da die Suchmaschine KI-Texte als künstlich generiert identifizieren kann, ist es gut möglich, dass solche Texte künftig entsprechend abgestraft werden.

Auch urheberrechtlich gibt es große Bedenken gegen ChatGPT und ähnliche Systeme. Schließlich bedienen diese sich an dem geistigen Eigentum anderer und ermöglichen dessen kommerzielle Nutzung. Rechtsexperten gehen davon aus, dass mindestens eine Kennzeichnungspflicht für Inhalte kommen wird, die von einer KI generiert wurden.

 

ChatGPT zur Texterzeugung nur mit Vorsichtsmaßnahmen 

Ist ChatGPT ein interessantes und faszinierendes Tool? Auf jeden Fall! Ist es in der Lage dazu, Texte zu generieren, die wie menschliche Sprache wirken? Ja, auch das! Wird ChatGPT den Texter von heute ersetzen und künftig den überwiegenden Teil der Internet-Texte schreiben? Nein, das ist nicht zu erwarten!



Texten aus der KI fehlt der menschliche Faktor. Das ist kein vorübergehender Entwicklungsrückstand, der ausglichen werden wird, sondern Teil des Prinzips. Es ist möglich, dass künstliche Intelligenz eines Tages wirklich menschliche Züge tragen wird. Unabhängig davon, was wir dann davon halten werden, ist das heute definitiv nicht der Fall. ChatGPT denkt nicht nach und ist nicht kreativ, sondern reproduziert nur das, was sie in ihrer Datenbank oder später im Internet aufsammelt. Und sie nimmt es dabei mit der Wahrheit nicht allzu genau.

Chat GPT kann deshalb genutzt werden, um Texte zu erstellen, bei denen es aus verschiedenen Gründen nicht auf die Qualität, den Wahrheitsgehalt, die Intention und die Struktur ankommt. Hierzu gehören zum Beispiel Texte, die auf Internetseiten nur als Platzhalter eingesetzt und später manuell überarbeitet oder ersetzt werden. Auch Texte, die nicht von Menschen gelesen werden oder die nicht zum wirtschaftlichen Erfolg Ihres Unternehmens beitragen, können per KI erstellt werden.



Wenn Sie Texte aus der KI für Webseiten verwenden, dann berücksichtigen Sie bitte unbedingt die folgenden Hinweise:

  • Investieren Sie viel Zeit in die Formulierung Ihrer Befehle in ChatGPT
  • Überprüfen Sie jeden Text kritisch in Bezug auf Falschinformationen, bevor Sie ihn veröffentlichen.
  • Überarbeiten Sie die KI-Texte, um Sie auf Ihre Zielgruppe und deren Lesegewohnheiten abzustimmen.
  • Ergänzen Sie die die KI-Texte um den individuellen Spirit Ihres Unternehmens.
  • Entfernen Sie bei längeren Texten übermäßige Wiederholungen, die KI dort einbaut.
  • Achten Sie auf Google Einschränkungen für KI-Texte und reagieren Sie rechtzeitig, um nicht abgestraft zu werden.
  • Achten Sie auf Änderungen im EU-Urheberrecht hinsichtlich KI-Texten und einer Kennzeichnungspflicht.

Ich persönlich habe mich nach einer Reihe von Experimenten mit ChatGPT dagegen entschieden, mit Textgeneratoren zu arbeiten. Wenn ich an den KI-Texten alles korrigiere, was nicht meinen eigenen Ansprüchen und den Anforderungen meiner Kunden genügt, dann brauche ich deutlich länger für die Texterstellung als wenn ich von vornherein manuell schreibe. Das ist nicht effizient und macht mir darüber hinaus auch keinen Spaß. 



In einem Internet mit einem hohen Anteil an KI-Texten wird schnell Folgendes geschehen: Die Qualität der Texte nimmt sukzessive ab, weil die Fähigkeiten von Text-Generatoren, wie wir gesehen haben, beschränkt sind. Diese schlechteren Texte sind dann die Basis für das, womit die KI für die Erstellung weiterer Texte trainiert wird. Es ergibt sich eine traurige Kettenreaktion: KI Texte werden mit der Zeit immer einfacher, beschränkter und im Ergebnis auch dümmer. Das wird unter anderem allerdings dazu führen, dass die Nachfrage nach hochwertigen Texten von echten Autoren steigen wird. Ich bin davon überzeugt, dass gute Texter und ihre Arbeit noch sehr lange gebraucht werden.